Wenn du in letzter Zeit etwas tiefer in das Thema Künstliche Intelligenz (KI) eingetaucht bist, bist du vielleicht schon über einen ‘neuen’ Begriff gestolpert: MCP, das Model Context Protocol. Klingt erstmal trocken und technisch. Aber dahinter steckt eine Idee, die so grundlegend ist, dass sie in Zukunft unsere Arbeit mit KI ganz neu gestalten könnte.

Hier eine einfache Einordnung – so, dass du nicht erst fünf Whitepaper lesen musst. Ich greife schon einmal vor: Was MCP ermöglicht, ist einfach erklärt: Eine KI, die wirklich mit deinen Inhalten arbeiten kann – nicht nur mit deinen Fragen.

Dein KI-Assistent bekommt endlich Zugriff auf dein echtes Arbeitsumfeld

Bis jetzt funktionieren die meisten KI-Systeme so: Du gibst ihnen Informationen (zum Beispiel per Copy & Paste), sie geben dir eine Antwort. Das ist praktisch – aber limitiert. Denn die KI sieht nur das, was du ihr direkt vorsetzt. Sie weiß nichts (oder wenig) über deine Dateien, Kalender, Tools, Mails oder Projekte. Ein großer Teil des Kontexts fehlt.

Genau das soll MCP ändern.

Das Model Context Protocol ist ein Vorschlag von Anthropic (dem Unternehmen hinter der KI Claude), wie man KIs besser mit der Welt außerhalb ihres Textfensters verbinden kann. Mit dem MCP sollen KI-Assistenten auf externe Daten und Tools zugreifen können – sicher, strukturiert und mit klaren Regeln.

Ein Vergleich aus dem Alltag (ok, mit etwas Fantasie)

Stell dir vor, du hast nicht nur eine:n persönliche:n Assistent:in (wie ChatGPT oder Claude), sondern ein ganzes Team in einem Büro:

  • Einer kennt sich perfekt mit deinem Kalender aus.

  • Eine andere verwaltet deine E-Mails.

  • Wieder eine andere versteht deine Dokumente und schreibt Zusammenfassungen.

  • Und noch jemand kann Präsentationen bauen oder Excel-Tabellen auswerten.

Ohne MCP:

Du musst immer zu jedem persönlich hingehen, einzeln erklären, was du brauchst, und ihre Arbeit manuell zusammenführen.

Mit MCP:

Du sagst einem Agenten dein Ziel – z. B. „Bereite meine nächste Teampräsentation vor und plane die dazugehörigen Termine.“
Dieser Agent koordiniert sich dann automatisch mit den anderen:
→ holt sich Infos aus Kalender & Notizen,
→ lässt jemand anders die Präsentation bauen,
→ und gibt dir am Ende alles als Paket zurück.

MCP ist der Kommunikationsstandard, über den sich die Assistent:innen untereinander verständigen können – ohne dass du alles manuell weiterleiten musst.

Illustration zur Erklärung

Warum ist das wichtig?

Weil KI damit nicht mehr nur in deinem Chatfenster reagiert, sondern auch arbeitet – basierend auf dem, was du wirklich brauchst. Kontext bekommt eben.

Zum Beispiel:

  • Du planst ein Event? Die KI kann direkt in deinen Kalender oder dein Buchungstool schauen.

  • Du brauchst eine Auswertung? Sie kann deine Excel-Datei und Dashboards öffnen (wenn du das willst).

  • Du willst wissen, ob dein Design richtig angelegt ist? Sie prüft deine Figma- oder PSD-Dateien.

  • Du entwickelst Software? Die KI analysiert dein Repository und schlägt Verbesserungen vor.

Natürlich nur, wenn du sie lässt. Datenschutz und Kontrolle sind fokussierbar.

Kurz technisch; Was ist denn jetzt das MCP-Protokoll?

Ok. Das Model Context Protocol (MCP) ist ein offener Standard (ähnlich wie ein „USB‑C für KI“), entwickelt von Anthropic und seit dem 25. November 2024 als Open‑Source verfügbar.
Es definiert ein Client‑Server‑Protokoll, das KI‑Modelle (Hosts/Clients) und externe Daten­quellen oder Tools (MCP‑Server) sicher und strukturiert miteinander verbindet. So funktioniert MCP also:

  • Client (Host): Das ist deine KI, zum Beispiel Claude oder GPT. Sie braucht Informationen oder will Aufgaben erledigen.

  • Server: Das sind die Werkzeuge oder Datenquellen, auf die die KI zugreift – wie Google Drive, GitHub oder dein Dateisystem.

  • Kommunikation: Die beiden reden über eine standardisierte Schnittstelle miteinander – sie schicken sich Nachrichten hin und her, wie in einem Chat. So weiß die KI, was möglich ist und kann Aufgaben automatisch delegieren.

Wer nutzt MCP schon heute?

Das Spannende ist: MCP ist kein Zukunftstraum. Große Namen wie Anthropic, Microsoft, Replit, Zed oder Sourcegraph arbeiten bereits mit diesem Standard. In Windows selbst wird MCP bald eine Rolle spielen – dein Desktop könnte so für KI-Agenten zugänglich gemacht werden, um dich aktiv im Alltag zu unterstützen.

Fazit

Das Model Context Protocol klingt im ersten Moment wie etwas, das nur Entwickler:innen interessieren müsste. In Wahrheit aber ist es ein Thema für alle, die mit KI arbeiten – also auch für Freelancer:innen, Unternehmer:innen, Creator:innen, Berater:innen, oder Teams, die Tools bauen oder Prozesse automatisieren wollen.

Denn was MCP ermöglicht, ist einfach erklärt: Eine KI, die wirklich mit deinen Inhalten arbeiten kann – nicht nur mit deinen Fragen.

Und genau das könnte 2025 der entscheidende Unterschied sein zwischen einer KI, die schlau antwortet – und einer, die dir Arbeit abnimmt.

Hier geht’s zum original “Wir stellen MCP vor” Beitrag von Anthropic, für alle, die jetzt tiefer einsteigen wollen: Anthropic Introduces MCP

Ich teile in nächster Zeit auf jeden Fall alles Mögliche Spannende rund um das Thema MCP.

Stay tuned!

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